
The Modern Traditional reist: Travel Guide Mauritius
Nein, wir waren nicht zum Honeymoon auf der Insel. Nö, auch nicht zur Engagement-Party. Auch nicht zum Babymoon. Überhaupt: Wir sind zwar verliebt. Aber weder verlobt noch verheiratet. Noch in anderen Umständen. Ha, und genau deshalb wollte ich auch erstmal nicht rausrücken, mit dem Reiseziel. Weil ich wusste, dass kaum ein anderes Reisefleckchen auf der Erde die Gerüchteküche so flott hoch heizt, wie Mauritius. Kaum bist du da. Hast du schon den Stempel. Zack – verheiratet! Das ist quasi wie wenn man im Restaurant ein fleischloses Gericht bestellt und in den Augen der Begleitung mir nix dir nix zum Vegetarier mutiert. Zack – Vegetarier!
Aber eins sei ein für alle mal gesagt. Es lässt sich auch ohne Heiratsabsichten gut Inselurlaub betreiben. Schließlich muss man gar nicht heiraten. Das machen schon die anderen für einen. Denn jawohl: Die Gerüchte kommen nicht von ungefähr. Eine Trauung jagt die nächste. Und heiraten hatte dort für mich in etwa so viel Charme wie für Monsieur S. der Gang zum Schweden. Kann man machen. Muss man aber nicht. Und doch war es schön. Also der Urlaub. Schließlich gibt’s genug andere feine Sachen auf der Insel. Was genau? Das steht im frisch getippten Mauritius Travel Guide für alle nicht Verheirateten. Frisch Verheirateten. Bald Getrauten.
DIE ANREISE
Ab München gibt’s Direktflüge auf die Insel. Nicht ganz so komfortabel, wie ich finde. Dafür ist man verhältnismäßig schnell dort. Heißt: in grob 11 Stunden. Alternativ geht’s zum Beispiel mit Zwischenstopp über Dubai nach Mauritius.
DAS HOTEL
Eine Sache ganz schnell vorab. Nein, der Urlaub wurde nicht gesponsert. Nicht mal ein klitzekleines bisschen. Schön wär’s gewesen. Und trotzdem soll hier ganz offen gesagt werden, wo wir waren und wie es war. Weil’s schön war. Irgendwie wie unter Freunden. Wie „ein Feriencamp für Erwachsene“, hab ich irgendwo gelesen. Und ja, es passt. Irgendwie. Zum LUX* Belle Mare. Aber von vorn.
Zur Anreise gab’s frische Ananas mit dreierlei Zucker und Ingwer-Zitronengras-Drink. On top? Die Dusche im dafür vorgesehenen Gästehaus und ein Frühstücksbüffet, das mir für morgens, mittags und abends gereicht hätte. Dicke. Aber man muss nicht beim Frühstücksbuffet fürs Abendessen hamstern. Abends gibt’s natürlich das Essen extra. In drei, saisonal vier Restaurants. Die braucht man übrigens auch. Denn abseits des Hotels gibt’s fußläufig eigentlich… nix.
Dazwischen gibt’s Eis (das erste Mal Bubble Waffle in meinem Leben!!) vom Eishäuschen oder Snacks an der Beach Bar.
Und zwischen dem Eis und Abendessen gab’s hin und wieder nochmal ein Eis. Oder Wan Tans. Oder andere feine kleine Spießchen, die am Strand verteilt wurden.
Oder Kaffee von der hauseigenen Rösterei im LUX* Café. Rainbow-Cake und Mini-Patisserie inklusive.
Und sonst? Gab’s ein Kino. Tägliche Yoga Sessions. Poker Sessions. Sprach Sessions. Ganz viele andere Sessions. Eine Bibliothek.
Ein Spa. Ein Teehaus. Was vergessen? Ach ja, das Meer!
Ganz viel Meer. Zum Schnorcheln. (Übrigens dem Schönsten, was ich seit langem gemacht und gesehen habe.)
Zum Kajakfahren. Zum Stand Up Paddeln. Viele kleine Details im Hotel, auf die ich ein großes bisschen stehe.
Und extrem freundliches, höfliches und zuvorkommendes Personal. So nett, dass ich mir fast eine Träne verdrücken musste, als wir mit XXL-Lunchbag in der Hand und Freundschaftsband am Arm in Richtung Heimat aufgebrochen sind. Ohne Hochzeit. Aber dafür mit ganz viel Glück und Erholung im Herzen.
DIE AKTIVITÄTEN
Bevor es zurück geht, aber noch zu den Aktivitäten. Mal abgesehen vom Sport im und auf dem Wasser kann man auch auf dem Land ganz hübsche Dinge machen. Wer sich in den Linksverkehr wagt, nimmt ein Auto. Ansonsten lässt sich die Insel mit einem Fahrer gut und relativ günstig erkunden. (vorher den Preis aushandeln!) Wir haben die Südtour gemacht, um die „natürlichere Seite“ der Insel zu erkunden.
Haben Hindutempel besucht, sind durch Papyruswälder spaziert oder haben in Chamarel die „Seven Coloured Earth“ bestaunt.
Plus: Wir waren im Naturreservat auf der Isle aux Aigrettes.
Einer kleinen Insel zum Erhalt der Artenvielfalt von Mauritius. Und mit freilebenden Schildkröten.
Mein Highlight. Neben der Bubble Waffle. Den vielen bunten Fischen. Und den Sandburgen. Ach, und den Affen.
Wer mag, kann einen der heimischen Märkte besuchen, die meist sonntags stattfinden. Oder in Richtung Port Louis fahren. Der Hauptstadt und dem belebtesten Fleck der Insel. Haben wir nicht gemacht. Den belebte Flecken haben wir Zuhause schon genug. Dafür gab’s eben jede Menge Natur.
Und? Überlegt ihr noch oder traut ihr euch schon?
P. S.: Ananas wachsen auf dem Feld. Nicht auf Bäumen. Man lernt nie aus. Auch nicht im Urlaub. Heißt ja nicht umsonst, dass Reisen den Horizont erweitert.